Das Werk im Wandel der Zeit
1945
| Firmenname: | NSU Werke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 843 |
| Fahrräder: | 8.822 |
| Motorräder: | 98 |
Im April 1944 und März 1945 wird das Werk im Kern völlig zerstört. Mitte
1945 wird die Produktion Stück für Stück wieder aufgenommen. Aufgrund von Teile- und
Rohstoffmangel werden aus Restbeständen Vorkriegsmodelle gegen Bezugsscheine hergestellt.
Die Einrichtung einer Reparaturwerkstätte für
US-Militärlastwagen bringt wieder Arbeitsplätze.
1949
| Firmenname: | NSU Werke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 4.462 |
| Fahrräder: | 135.480 |
| Motorräder: | 37.929 |
Mit dem Fox Viertakt Motorrad wird die erste Neukonstruktion der Nachkriegszeit auf den
Markt gebracht. Sämtliche beschädigten Betriebsgebäude sind wieder hergestellt und können
genutzt werden. Außerdem wird eine neue Wareneingangs- und Prüfstelle sowie ein
Fahrradteilelager eingeweiht.
1953
| Firmenname: | NSU Werke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 5.829 |
| Fahrräder: | 62.831 |
| Motorräder: | 110.855 |
Seit 1951 ist die neue Montagehalle Nord in Betrieb. Die Tagesproduktion der neu
hergestellten Quickly beträgt 500 Stück. Es wird eine Leichtmetall-Druckgießerei und eine
große dreistöckige Versand- und Lagerhalle errichtet. NSU gewinnt mit der Rennfox und der
Rennmax zwei Weltmeisterschaften und zwei Deutsche Meisterschaften in den Klassen 125
Kubikzentimeter und 250 Kubikzentimeter. Das Sportjahr 1953 ist mit das erfolgreichste seit
Bestehen der Firma NSU.
1954
| Firmenname: | NSU Werke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 6.050 |
| Fahrräder: | 46.737 |
| Motorräder: | 201.439 |
Das Foto zeigt die Tagesproduktion von 1.000 Quickly, 350 Rollern und Motorrädern sowie 250
Fahrrädern. Die NSU Werke AG ist das drittgrößte Unternehmen in Baden-Württemberg. 310
Lehrlinge werden in elf Lehrberufen ausgebildet.
Die Lambretta ist Deutschlands beliebtester Roller. Der Exportanteil der Quickly liegt bei
56 Prozent.
1956
| Firmenname: | NSU Werke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 6.192 |
| Fahrräder: | 39.569 |
| Motorräder: | 237.137 |
1955 stellt die NSU Werke AG die größte Zweiradfabrik der Welt mit einem Jahresausstoß von
343.000 Einheiten dar. 1956 ist das Jahr der absoluten Geschwindigkeitsweltrekorde. Wilhelm
Herz und H. P. Müller erkämpfen 62 Weltrekorde der Soloklassen. Die Zweirad-Absatzzahlen
gehen stark zurück. Mit der Entwicklung eines Automobils sichert das Werk die Zukunft des
Unternehmens. Am 1. Februar 1957 zündet zum ersten Mal ein Wankel-Motor auf dem Prüfstand
und läuft. 1958 wird die Automobilproduktion mit dem „Prinz“ wieder aufgenommen.
1964
| Firmenname: | NSU Motorenwerke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 8.758 |
| Motorräder: | 7.600 |
| Motorroller: | 3.600 |
| Fahrräder: |
Produktion eingestellt im Frühjahr 1963 |
| Automobile: | 81.757 |
Die Nachfrage nach Automobilen wächst. NSU stellt 600 ausländische Mitarbeiter ein. Eine
neue Produktionshalle für die Vierzylinder-Modelle mit sechs Fertigungsstraßen wird
errichtet. Die Investitionskosten betragen 60 Millionen DM. 1965 wird das NSU Werk Heilbronn
in den ehemaligen Karosseriewerken Drauz KG eröffnet. 1966 läuft mit einer NSU Quick 50 das
letzte Zweirad vom Band.
1969
| Firmenname: |
AUDI NSU AUTO UNION AG (seit 10. März 1969) |
| Beschäftigte: |
26.595 gesamt, davon 11.504 in Neckarsulm |
| Automobile: |
264.714 gesamt, davon 142.297 in Neckarsulm |
Die Tagesproduktion wird von 458 auf 590 Autos gesteigert. Aufgrund der hohen Nachfrage
kommt es zu langen Lieferzeiten. Der NSU K 70 wird entwickelt. 1969 erfolgt aus
Kapitalmangel die Fusion der NSU Motorenwerke AG mit der AUTO UNION GmbH zur AUDI NSU AUTO
UNION AG. Mehrheitsaktionär ist die Volkswagen AG; Unternehmenssitz ist Neckarsulm. Die
Produktpalette der AUDI NSU AUTO UNION AG umfasst elf Automodelle der Marken Audi und NSU
von 30 PS bis 115 PS. Der NSU Ro 80 steht durch den Einsatz der Wankel-Technologie und einer
bemerkenswerten Karosserieform für Pioniergeist und wird 1967 als erstes deutsches Auto zum
„Auto des Jahres“ gekürt.