Das Werk im Wandel der Zeit
1873
| Firmenname: | Audi Werk Neckarsulm |
Das Audi Werk Neckarsulm wurde vor über 125 Jahren gegründet. Was als Strickmaschinenfabrik
begann, wandelte sich unter dem Namen NSU zu einem der
für einige Jahre größten Zweiradhersteller der Welt sowie zu einem renommierten
Automobilwerk. Mit Entwicklungen vom NSU Wankelmotor bis zur heutigen
Aluminium-Karosseriebauweise hat sich dieses Werk weltweit einen Namen
gemacht.
1905
| Firmenname: | Neckarsulmer Fahrradwerke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 786 |
| Fahrräder: | 7.000 |
| Motorräder: | 2.228 |
| Fläche: | 44.115 m² |
Das Werk wird 1873 von Christian Schmidt und Heinrich Stoll in Riedlingen an der Donau als
Strickmaschinenfabrik gegründet. Nach der Umsiedlung nach Neckarsulm 1880 wächst die
Belegschaft von neun Mitarbeitern auf 786 im Jahr 1905. Es entstehen zahlreiche Gebäude. Die
neuen Werkmaschinen werden von einem Dampfwerk angetrieben, das 760 PS leistet. Gottlob
Banzhaf, Unternehmensleiter von 1884 bis 1910, nimmt 1901 zusätzlich zur Produktion von
Fahrrädern die Fabrikation von „Motor-Zweirädern“ und 1905 die Auftragsfertigung von
Luxuslimousinen der belgischen Firma Pipe auf.
1906/7
| Firmenname: | Neckarsulmer Fahrradwerke AG, Neckarsulm |
| Automobile: | 20 |
| Fahrräder: | 13.858 |
1903 wird auf dem Firmengelände eine Prüf- und Einfahrbahn gebaut, auf der den Käufern
gezeigt wird, wie man Kraftfahrzeuge und Motorräder startet, gefahrlos fährt und notfalls
auch kleinere Reparaturen durchführt. 65 Prozent der Produktion
gehen in den Export, z.B. nach China, Japan, Indien, Südamerika, Russland und
Europa. 1906 rollen die ersten eigenentwickelten Automobile aus den Hallen,
die „Original Neckarsulmer Motorwagen“, Typen 6/10 PS und 15/24 PS.
1911
1911 gewinnt der Neckarsulmer Einfahrer Karl Gassert die „Goldene Medaille“ bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man auf einem NSU 2 Zylinder 2,5 PS Motorrad. NSU ist eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das eine eigene Werkszeitschrift herausgibt, die „NSU Mitteilungen“.
1911
| Firmenname: | Neckarsulmer Fahrradwerke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 1.100 |
| Fahrräder: | 13.500 |
| Motorräder: | 3.000 |
| Automobile: | 450 |
| Fläche: | 44.483 m² |
Die NSU Produktpalette umfasst Fahrräder, Motorräder, Rennmotorräder, Personenwagen und
Fahrzeuge für den Warentransport. Mit dem Motorradweltrekord von Otto Lingenfelder in Los
Angeles und dem Sieg von drei NSU Automobilen bei der „Prinz Heinrich Fahrt“ beginnt 1909
eine lange und erfolgreiche Sporttradition.
1914
| Firmenname: | Neckarsulmer Fahrradwerke AG, Neckarsulm |
| Beschäftigte: | 1.200 |
| Fahrräder: | 27.000 |
| Motorräder: | 3.600 |
| Automobile: | 900 |
| Fläche: | 82.845 m², davon 20.684 m² überbaut |
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg erhält die Neckarsulmer Fahrzeugwerke AG eine neue Leitung.
Dem technischen Direktor Dr. Georg Schwarz ist die Entwicklung
der erfolgreichen NSU Rennwagen in den zwanziger Jahren zu verdanken. Der kaufmännische
Direktor, Fritz Gehr, schafft eine schlagkräftige Verkaufsorganisation und engagiert sich
besonders für das soziale Wohl seiner Mitarbeiter. Nach dem Ersten Weltkrieg liegt der
Export, der bisher Hauptanteil der NSU Geschäfte
bildete, am Boden. Nur das NSU Armee-Motorrad überdauert den Krieg.